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Ist Darmsanierung sinnvoll? 7 Gründe, die dafür sprechen

Alle Welt redet von Darmsanierung.

Oder kennst du noch jemanden, der nichts dazu zu sagen hat?

Darmsanierung ist die neue Raucherentwöhnung. Sie ist „in“.

Doch ist eine Darmsanierung immer sinnvoll?

Warum und wann ist es eigentlich angebracht, seinen Darm einer solchen Prozedur zu unterziehen?

Schauen wir uns das mal etwas genauer an.

Bist du startklar? Dann los!

Ist Darmsanierung sinnvoll oder Hype?

So viel schonmal vorweg:

Darmsanierung und Darmreinigung sind keine Erfindungen unserer Zeit.

Schon immer in der Geschichte haben Menschen verschiedenste Methoden angewandt, um ihre Därme zu entlasten und damit ihre Gesundheit zu unterstützen oder wiederherzustellen.

Bereits die alten Ägypter wussten, dass der Zustand des Darmes über die Qualität der Gesundheit eines Menschen entscheidet.

Doch besonders in den letzten einhundert Jahren sind unsere Därme in Not geraten. Denn inzwischen haben wir uns so richtig von einer natürlichen Lebens- und Ernährungsform entfernt.

Deshalb ist eine Darmpflege und das Bewusstsein über die Rolle dieses einflussreichen Organs umso wichtiger.

Darmreinigung und Darmsanierung können also erste Maßnahmen zur Stabisierung einer ins Wanken geratenen Gesundheit sein.

Wie kommt es nun aber zu einem Status quo, der eine Darmsanierung wirklich sinnvoll macht?

Hier kommen 7 Probleme, die unsere Därme früher nicht hatten.

Falsche Ernährung

Unsere Teller sind voll.

Mit Kohlenhydraten. Und Fetten. Von Ballaststoffen fehlt leider jede Spur.

Geh doch mal auf ein Volksfest. Von 60 Fressbuden gibt es nur eine, die Gemüse im Repertoire hat.

Aber die Lieblingspeise unseres Darms sind Ballaststoffe. Aus denen zaubert er nämlich kurzkettige Fettsäuren. Die benötigen jene Bakterien als Nahrung, die uns vor Infektionen und Entzündungen schützen. 

Doch das ist längst nicht alles.

Der Dickdarm wird von unzähligen Bakterien bewohnt, von denen jede einzelne ihre spezifische Aufgabe erfüllt. Sei es die weitere Aufspaltung der Nahrungsbestandteile oder die Produktion von Ausgangsstoffen für die Neurotransmitterherstellung, um nur zwei zu nennen.

Diese kleinen Mitbewohner müssen für ihre präzise Arbeit korrekt gefüttert werden. Eine einseitige, womöglich zuckerreiche Ernährung, die noch dazu Konservierungsstoffe, Emulgatoren und Geschmacksverstärker beinhaltet, stellt zumindest unsere nützlichen, erwünschten Bakterienstämme nicht zufrieden.

Alle industriell verarbeiteten Lebensmittel stellen ein Gefahrenpotential für unseren Organismus dar, denn Zusatzstoffe und Veränderungen in der Molekülstruktur sind für unseren sensiblen Darm Gift.

Emulgatoren bewirken im Darm die Ausdünnung der Schleimhaut, und Konservierungsstoffe bremsen besonders die sehr sensiblen Bakterien im Wachstum.

Denn Konservierungsstoffe sollen zwar das Bakterienwachstum im Dosenfutter verhindern, aber sie hören im Darm leider nicht auf zu wirken.

Bei dauerhafter Mangelversorgung dezimiert sich die Zahl der guten Bakterien. Sie verhungern sozusagen und werden zusätzlich von konkurrierenden Stämmen verdrängt.

Denn die Letztgenannten sind viel weniger anspruchsvoll als ihre hilfreichen Artgenossen.

Diese degenerierte Art der Ernährung kann sich für die Ausbreitung von Fäulniskeimen sogar als günstig erweisen.

Einige Spezies stürzen sich geradezu auf Zucker. Leider handelt es sich dabei um unerwünschte Störenfriede, Fäulnisbakterien und Pilze wie Candida albicans.

Diese sorgen bei übermäßigem Wachstum für Aufruhr im Gedärm.

Doch nicht nur das. Über die Darm-Hirn-Achse rufen sie nach mehr dieser ungesunden Kost, was sich bei uns in Form von speziellen Gelüsten äußert.

Deshalb fällt es beispielsweise so schwer, einer Zuckersucht mit reiner Disziplin entgegen zu wirken. Selbst einem starken Willen können in einer schwachen Minute die Darmbakterien einen Strich durch die Rechnung machen.

Bei länger anhaltender einseitiger Ernährung kann unser Mikrobiom zu unserem Nachteil verkümmern. Denn die Zusammensetzung der Darmflora wird maßgeblich von den zugeführten Nahrungsmitteln bestimmt.

Insbesondere die Vielfalt spielt dabei eine große Rolle.

Bei regelmäßigem Genuss von Hamburgern ist Darmsanierung sinnvoll.
Dieser Burger hat mit natürlicher Nahrung nichts mehr gemein.

Das Mikrobiom eines Zivilisationsköstlers unterscheidet sich erheblich von dem eines wild lebenden Menschen.

Bei Angehörigen von Wildvölkern weist die Darmflora eine viel größere Diversität auf, da deren Ernährung vielfältig, saisonal, naturbelassen ist, und darüber hinaus sowohl komplette Pflanzen als auch Tiere verwertet.

Auch bei uns geht der Trend in die Richtung, das Blattgrün von Knollengemüse als wertvolle Nahrungsbestandteile zu wertschätzen.

Doch angesichts von Innereien rümpfen die meisten noch die Nase, wenn sie nicht ohnehin vegan leben. Dabei enthält gerade das Organfleisch die meisten Nährstoffe.

Gluten

Gluten ist nicht nur ein fantastischer Kleber, wenn es ums Backen geht, es steht auch im Verdacht, diese Eigenschaft im Darm zu entfalten.

Das Klebereiweiß aus den klassischen Getreidesorten zerstört nachweislich die natürliche Darmbarriere.

Damit begünstigt Gluten das Eindringen größerer Nahrungsbestandteile in die Blutbahn, die dann Immunreaktionen auslösen.

Daraus resultierende Nahrungsmittelunverträglichkeiten und -allergien nehmen in unserer Wohlstandsgesellschaft stetig zu.

Jetzt könnten Betroffene diese Signale des Körpers als Warnung verstehen.

Zum Beispiel die Laktoseintoleranz.

Sie können sie aber auch ignorieren und auf laktosefreie Produkte ausweichen.

Für alles bietet die Industrie heutzutage Ersatz.

Dass für das Entkoffeinieren von Kaffee Chemie zum Einsatz kommt, und auch glutenfreie Mehle hohe glykämische Indizes aufweisen, scheint keine Rolle zu spielen. 

Hauptsache, wir können unsere liebgewonnenen Gewohnheiten beibehalten.

Wenn wir aber tagtäglich Dinge essen, die unserer Art nicht entsprechen, überfordern wir unseren Darm mit deren Verarbeitung.

Darüber hinaus ziehen wir uns ein ungesundes Mikrobiom heran.

Gehen wir vom Optimalfall aus:

Eine artgerechte Ernährung beinhaltet Ballaststoffe. Die regen die Darmperistaltik an, fegen den Darm aus und sind Futter für nützliche Darmbakterien.

Enthalten wir unserer Darmflora diese Faseranteile vor, dezimieren sich dort folgerichtig jene Bakterienstämme, die wir eigentlich für unsere Gesundheit so dringend brauchen.

Antibiotika

Besonders eine Antibiotika-Einnahme killt unser Mikrobiom.

Ein sogenanntes Breitbandantibiotikum löst ein regelrechtes Massensterben im Darm aus.

Doch auch andere Medikamente sind mit Vorsicht zu genießen: Iboprufen beispielsweise hat einen ähnlich verheerenden Effekt.

Chronischer Stress wirkt ebenso schädigend auf die Darmflora wie ein Antibiotikum.

Dysbiose

Das Resutat ist eine Dysbiose. Die für unseren Darm optimale Bakterienzusammensetzung ist nun völlig verändert. Denn unglücklicherweise werden die frei gewordenen Plätze auf der Darmschleimhaut nun auch von pathogenen Keimen in Beschlag genommen.

Von einer Dysbiose ist also die Rede, wenn das ursprünglich gesunde Gleichgewicht der Darmflora zugunsten der unerwünschten Mikroorganismen verschoben ist. Dieser veränderte Biofilm kann dann zusätzlich den Nährboden für beispielsweise Borrelien bilden.

Die Bedeutung eines intakten Mikrobioms wir immernoch von vielen unterschätzt.

Erste, scheinbar harmlose Begleiterscheinungen wie Blähungen werden jedoch, da allgegenwärtig, oft als normal hingenommen.

Doch nicht nur die Darmflora ist nun massiv in ihrer vielfältigen Funktion beeinträchtigt.

Allein das Gasvolumen kann durch die Dehnung der Darmwand für Irritationen sorgen und dem Gehirn dadurch falsche Signale übermitteln. Und ein großer Anteil an Ammoniak im Gasgemisch wirkt zum Beispiel neurotoxisch.

Führt man sich die vielen Funktionen der einzelnen Bakterienspezies vor Augen, lässt sich erahnen, welche weit reichenden Folgen eine Dysbiose mit sich bringen kann:

Depressive Verstimmungen, Schlafstörungen, um nur einige zu nennen, werden allerdings eher selten mit einer intestinalen Dysbalance in Zusammenhang gebracht.

Verstopfung, Durchfälle oder wechselnde Stuhlkonsistenzen als unmittelbare Folgen einer Dysbiose sind weitverbreitete Phänomene unserer Zeit.

Meist werden erst bei Schmerzen erste Schritte unternommen. Doch auch viele Ärzte schicken den Patienten ratlos mit der Diagnose „Reizdarm“ nach Hause.

Verstopfung

Verstopfung kann viele Ursachen haben. Oft liegt ihr ein massiver Bewegungsmangel zugunde, der auch die Darmperistaltik abschwächt.

Zudem engt stundenlanges Sitzen den Darm ein und behindert eine gute Durchblutung.

Besonders eine ballaststoffarme Ernährung lässt unsere physiologischen Darmbewegungen erlahmen.

Doch auch eine Fehlbesiedlung des Dünndarms kann die natürliche Peristaltik des Darms ausbremsen.

Eine chronische Verstopfung ist besonders gefährlich, weil die lange Verweildauer des Stuhls an ein und derselben Stelle lokal für Entzündungen sorgt.

Die Darmschleimhaut muss aber frei und feucht gehalten werden, um ihre Aufgaben akkurat bewerkstelligen zu können. Der viel zu langsame Weitertransport kann regelrecht Spuren an den Darmwänden hinterlassen. Wenn sich Schicht um Schicht dort ablagert, kann der Darm bei Fortbestand dieses Zustandes ausleiern.

Auch Divertikel, kleine Ausstülpungen in der Darmwand, sind nicht selten Nebenwirkungen von chronischen Verstopfungen.

Die Darmwand buchtet sich an den Engpässen aus, um neue Arbeitsfläche zu schaffen.

Leider bleiben manchmal gerade in diesen Divertikeln Nahrungsreste hängen und führen dann zu schmerzhaften Entzündungen.

Lass es nicht soweit kommen!

Bei diesem Bauch ist eine Darmsanierung sinnvoll
Der Umfang dieses Bauches kommt möglicherweise nicht nur durch reine Fettansammlung zustande, sondern auch durch massive Ansammlungen von Kotresten im Darm.

Gravierendere Auswirkungen einer Dysbiose können immunsystemische Erkrankungen, wie zum Beispiel Rheuma und Asthma sein.

Und der Darm als nach innen gestülpte Fortführung unserer Außenhaut wird natürlich auch für Neurodermitis und andere Hautkrankheiten verantwortlich gemacht.

Chronischer Stress und unaufgelöste Traumata

Der bereits erwähnte Stressfaktor spielt für unsere Darmgesundheit eine nicht zu vernachlässigende Rolle.

Unser autonomes Nervensystem pendelt zwischen sympatischen und parasympatischen Zuständen hin und her. Hier wird unser evolutionäres Erbe sichtbar, das sich seit Millionen Jahren nicht verändert hat.

Auch wenn es so scheinen mag, dass wir diese urzeitlichen Prozesse heute nicht mehr brauchen.

Im sympathisch aktiviertem Modus werden alle nicht überlebenswichtigen Körperfunktionen auf ein Minimum herunter gefahren. Denn alle Energie wird für die physiologischen Überlebensmechanismen Kampf oder Flucht benötigt.

Also wird auch die Verdauung gedrosselt.

Für kurze Zeit ist das okay und auch normal.

Bei länger anhaltendem Stress jedoch bedeutet das für unseren Darm Verstopfung oder Durchfall. Und zwar solange, wie der Stress anhält.

Chronischer Stress kann sich ebenso in Gestalt eines unaufgelösten Traumas oder einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) äußern.

Nur im entspannten, im parasympathischen Zustand kann unser Darm in Ruhe und zuverlässig seine Verdauungsmission erfüllen.

Deshalb ist es besonders wichtig, sich ausreichend Zeit für das Essen zu nehmen, es im entspannten Zustand zu genießen, und sich auch direkt im Anschluss daran noch etwas Ruhe zu gönnen.

Fazit

Eigentlich ist es ganz einfach: Iss nur natürliche Lebensmittel. Und gönne deinem Darm Ruhezeiten zwischendurch.

Darmreinigung und Darmsanierung sind hilfreiche Tools bei der Wiederherstellung sowohl der Darmgesundheit als auch des gesamten Wohlergehens.

Eine langfristige Umstellung auf ein artgerechtes Leben mit natürlicher Ernährung, ausreichender Bewegung und gutem Stressmanagement ist für einen andauernden Erfolg dieser Maßnahmen jedoch unverzichtbar.

Darmreinigung und Darmsanierung sind also ein Anfang.

Medizinischer Haftungsausschluss

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